Kurz mal weg. Über den Brenner und vielleicht noch ein Stückchen weiter. Neues entdecken, Inspiration finden, Metropolen-Luft schnuppern. Ja, die große Welt einatmen. Mut zum Design, zu gewagten Ideen. Einfach mal die Seele baumeln und die Kreditkarte heißlaufen lassen. München, du Schöne. We are on our way.
Dositzndedodedooiweidositzn. Ein Schriftzug in schriller Neonröhren-Optik. Das Auge wandert immer wieder hin zu dem Ungetüm. Erst beim dritten Lese-Anlauf verstehen wir den Witz. Wir sitzen im NENI, unserem neuen Lieblingsrestaurant im Herzen der bayerischen Hauptstadt. Und wir nehmen uns den Slogan zu Herzen und sitzen sehr lange da, wo – wie es heißt – alle die ganze Zeit über dasitzen. Es fällt uns nicht schwer. Kosmopolitische Küche mit israelischen, rumänischen, spanischen und lokalen Einschlägen, verpackt in urbanem Hipsterstyle. Der Weinkühler per Leiter zu erreichen. Humus. Granatapfel. Weißwurst und Baba Ganoush. Dazu ein tolles Konzept: You are what you share. NENI lebt vom gemeinsamen Teilen der Gerichte, von vielen kleinen Tellern und Schüsseln, Leidenschaft und Lebensfreunde – kurz von Balagan, dem sympathischen Chaos. Und ja, es stimmt: die großen Tische, an denen man hier ganz ungezwungen mit Fremden isst, geben das Gefühl, zu Gast bei Freunden zu sein. Eine Wendeltreppe weiter oben dann ein junges Hotel, das in Konzept und Stil mindestens genauso kreativ wie designverliebt ist. The Royal Bavarian, ein prunkvolles Adelshaus von anno dazumal – mit ordentlich Augenzwinkern. Dekadenz wird hier auf die Spitze getrieben. Wir residieren in der Dienstbotenkammer. Stilecht mit Teppichklopfer, Retro-Telefon und drei aufeinandergeschichteten Matratzen mit Büchertürmen als Bettbeine. Eine Emaille-Waschschüssel, Zirbenholztäfelung und ein Badezimmer, so tiefschwarz wie die Nacht. Und wir wundern uns beinahe, dass wir nicht morgens um sechs aus den Federn geläutet werden. So durch und durch stimmig und bis ins kleinste Detail wird das Konzept hier gelebt. Kurz und prägnant sind die Claims, mit denen das Hotel und seine Schwestern in der 25hours-Familie auftreten: Come as you are. Almost home. Eindeutig: gemacht, um zu kommen und zu bleiben. Gerne auch mal länger als 25 Stunden. Minga, mia sehgn ins boid wieda!
Kürzlich reiselustig: NENI München, 25hours Hotel The Royal Bavarian
Foto & Bearbeitung: SANNI