Surprise, surprise!

Spontan und flexibel. Zwei verschlissene Hüte, die sich jeder gerne aufsetzt. Der Indianerschmuck, die Kriegsbemalung unserer Gesellschaft. Klar bin ich spontan. Und total flexibel noch dazu. Aber mal ehrlich jetzt: was heißt das schon?

 

Ich bin spontan und flexibel. Löchrige Worthülsen, die schon zum fixen Wording bei Bewerbungsschreiben gehören und auch auf Dating-Apps ähnlich massenhaft anzutreffen sind. Und im Grunde nichts aussagen. Zumindest nichts Konkretes. Ist damit gemeint, dass man spontan genug ist, sich zum Frühstück mangels Honig auch mal Marmelade aufs Butterbrot zu schmieren? Flexibel genug, um mal eine andere Joggingstrecke zu nehmen, weil auf der gewohnten gerade der Grand Canyon nachgebaut wird. Oder doch so spontan, dass man seine knapp bemessenen, heiß ersehnten, wohlverdienten Urlaubstage einem Fremden anvertraut und sich von einem fertig geschnürten Urlaubspaket – per Post – überraschen lässt. Ziel unbekannt. Na?

Als wir kürzlich über den Reiseveranstalter Unplanned Moments und sein Konzept Überraschungsurlaub gestolpert sind, mussten wir uns selbst an die Nase fassen. Als Kreativköpfe schmücken wir uns nämlich auch ganz gerne mit besagten Federn. Reisen ins Unbekannte also. Der Spontaneitäts-Barometer schlechthin. Einzig Zeitraum und Budgetrahmen werden vom abenteuerlustigen Urlauber vorgegeben, den Rest erledigt das Team von Unplanned. Ein ausgeklügelter Fragebogen hilft der Agentur dabei, die richtige Fährte für’s maßgeschneiderte Reiseerlebnis aufzunehmen. Abseits ausgetrampelter Pfade. Außerhalb der auf Hochglanz polierten persönlichen Komfortzone, in der alles vorhersehbar ist. Und ganz weit weg von neonfarbenen All-Inklusive-Armbändern. Einfach mal die Kontrolle abgeben und sich Hals-über-Kopf ins Leben stürzen. Freudiges Kribbeln im Bauch. Warum eigentlich nicht, sagen wir uns. Life’s best moments happen schließlich unplanned.

 

Hier entdeckt: Unplanned Moments
Bild: Marco Freudenreich Photography

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