Smartes Kritzeln

Was für hippe Foodblogger die Bowl und für chinesische Touristen der Selfie-Stick ist, das war für die Intellektuell-Kreativen der vergangenen zwei Jahrhunderte das Moleskine. Heute baut das legendäre It-Piece Brücken zwischen Stift, Papier und der digitalen Welt. Der Mythos lebt.

 

Moleskine. Wenn dieser Name fällt, wird es in den Herzen von Designern und Marketing-Gurus gleichermaßen warm. Generationsübergreifend und genderunabhängig, wohlgemerkt. Das handliche Notizbuch mit seinen typischen abgerundeten Ecken, seidig-weicher Papierhaptik und Gummiband war und ist der Inbegriff von Design, Genie und Kunst. Ein Kultobjekt, wie es im Buche steht. Und ein Meisterwerk in Sachen werbetechnischer Inszenierung. Moleskine lebt von seinem Image als Erbe jener legendären Kladden, die einst in den Jackentaschen von Vincent van Gogh, Pablo Picasso und Ernest Hemingway beheimatet waren. Italienische Stilsicherheit, ein wenig französische Nostalgie, die Aura von fast übermenschlicher Genialität und eine gut erzählte Legende. Fertig ist das Kultstück. Moleskine sieht sich selbst gern als papiergewordenes Sinnbild des modernen Nomadentums. Als Träger von Erinnerungen, Reiseeindrücken, Lebensweisheiten und tiefen Geheimnissen.

Zugegeben, auch uns lässt das Notizbuch nicht ganz kalt. Das hängt aber weniger mit dem Intellektuellen-Gehabe zusammen, als mit unserer großen Liebe zum Papier. Und zum analogen Gedanken-Hinkritzeln. In dieser Hinsicht sind wir ziemlich oldschool. Wir notieren Geistesblitze gerne per Hand und skizzieren unsere Ideen vom Kopf direkt aufs Papier. Nur, um sie dann fein säuberlich abzutippen und digital verwertbar zu machen. Lästig und absurd. Umso mehr freuen wir uns über die neue Generation des Kult-Notizbuchs. Kürzlich entdeckt: das Smart Writing System by Moleskine – will heißen: das beliebte kleine Schwarze gibt es jetzt im Set mit smartem Stift (der nicht so aussieht und sich nicht so anfühlt) und ein wenig technischem Schnickschnack, der das Handgeschriebene, Gekritzelte, Notierte digital transkribiert und per App ans Smartphone sendet. Analoger Input, digitaler Output. 4D-Papierfeeling inklusive. Kein unsympathisches Fingertrippeln auf Tasten oder Screenglas, sondern der leise Sound eines Stiftes, der über seidig-weiche Papierfaser gleitet. So, wie es schon bei Picasso war.

 

Hier entdeckt: Moleskine Smart Writing System
Bildbearbeitung & Grafik: SANNI

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